AfD-Pressesprecher Markus Haintz: Inverse Subtilität als neue Kunstform

Beispiel: Wie erzählt man eine allegorische Geschichte so raffiniert, dass die unterschwelligen Bedeutungen von Figuren, Orten oder Handlungen kaum auffallen? Dass Leser oder Zuschauer ein Buch oder einen Film auch oberflächlich gelesen bzw. gesehen als unterhaltsam und intelligent gestrickt wahrnehmen, ohne dass sie das Gefühl haben, es mit einem prätentiösen deutschen filmförderfondierten Sozialdrama zu tun zu haben, das seinen Mitmenschen die „Botschaft“ nicht nur aufs Auge drückt, sondern, pardon, wie aus einer Schrotflinte in die Fresse ballert?
Als ein denkwürdiges Musterbeispiel könnte Ridley Scotts „Alien“ aus dem Jahre 1979 gelten. Man kann ihn ganz oberflächlich genießen, als Horrorfilm im Weltraum. Das war’s. Er ist konsequent düster, extrem spannend und in jeder einzelnen Rolle perfekt besetzt. Von der Musik aus der Feder des Altmeisters Jerry Goldsmith ganz zu schweigen. Oder man erkennt den äußerst tiefen Subtext dieses Meisterwerks – beides muss sich nicht ausschließen.
Doch nun zu einem erschütternden Beispiel an „inverser Subtilität“: Wie geht man möglichst plump und offensichtlich vor, ganz abgeschmackt, billig und dusselig, wie blamiert man sich selbst gründlichst und herzzerreißend peinlich? Und vor allem: Wie schafft man es dabei, auch noch einen „Subtext“ an haltloser Unterstellung und Verleumdung einzuflechten? Fällt Ihnen da was ein?
Mir schon: Rechtsanwalt Markus Haintz, ein studierter Jurist und praktizierender Anwalt, der freundliche AfD-Pressesprecher aus dem „alternativen“ Zitierkartell, dieser an AfD-Pressesprechern ohnehin berstenden Simulation von „Alternativ“-Medien.
Film ab:

Es dürfte keine sublimere Botschaft geben: AfD-Politiker verhalten sich immer anständig. Selbstverständlich. Damit trägt HAINTZ.media Eulen nach Athen und rennt offene Türen ein, denn die AfD besteht bekanntermaßen ausnahmslos aus den moralischsten, ethischsten, charakterstärksten und unkorrumpierbarsten Menschen, die jemals einen Fuß auf diesen Planeten gesetzt haben. Deshalb kann man sie bedenkenlos wählen. Weil sie alles ändern werden, I shit you not.
Und wie es sich für schmierige Zitiercliquen bzw. -meschpoken gehört, werden Meldungen dieser Art natürlich konzertiert verbreitet, u.a. vom pseudo-alternativen Portal „Apollo News“:

Nun könnte man sich natürlich schon ein wenig darüber wundern, dass ein studierter Kopf, ein Jurist – ein sogenannter „Akademiker“ (sic!) – ohne jede Vorwarnung einfach seine Hosen runterläßt, um seine Notdurft auf Telegram zu verrichten, indem er – was auch immer man von diesen beiden Herren halten mag, spielt hier keine Rolle – Steinmeier und Söder einfach unterstellt, über den Tod des Papstes in freudiger Erregung zu lachen (!). Was, offensichtlich genug, natürlich ultrahocherhitzter Bullshit ist.
Ich erspare Ihnen und mir selbst an dieser Stelle völlig abwegige Spekulationen darüber, ob es sich bei Haintz möglicherweise um einen dieser rekrutierten Spin-Doktoren handeln könnte, der zusammen mit anderen rekrutierten Spin-Doktoren ganz bewusst bestimmte Narrative streut. Der Verdacht läge zumindest nahe – erst recht, wenn ein Desinformant und Spin-Doktor wie Oliver Janich permanent solche „Inhalte“ teilt. Stattdessen beende ich diesen Kurzkommentar seufzend mit dem üblichen Hinweis: Ah jo, so funktionieren Zitierkartelle nunmal.