Trump äußert sich zu Bericht, dass König Charles den USA die Mitgliedschaft im Commonwealth anbieten wird – Andrew Feinberg, Independent

Trump signalisiert Bereitschaft, Amerika zum 57. Mitglied des Commonwealth zu machen.
Quelle: Trump weighs in on report King Charles will offer U.S. commonwealth membership | The Independent
Anmerkung meinerseits: Eine äußerst interessante Meldung, da man sich berechtigte Fragen zur sogenannten „Unabhängigkeitserklärung“ stellen darf. Die genaue rechtliche Lage ist einigermaßen verworren, aber es gibt vor dem Hintergrund der aktuellen historiographischen Forschungslage genug Indizien, um den Verdacht zu nähren, dass die USA nie wirklich unabhängig vom britischen Königshaus wurden. Auf dem Papier vielleicht – realpolitisch sah es möglicherweise anders aus. Ferner gibt es sehr starke Verdachtsmomente, dass George Washington, der als einer der „Gründerväter“ gilt, in Wahrheit ein britischer Agent war, dessen Aufgabe es war, die USA zurück an England zu überführen. Wer sich darüber näher informieren möchte, dem sei das Buch „Die tiefsten Geheimnisse der Supermächte, Band 1: Revolution“ des deutschen Publizisten Alexander Benesch empfohlen. Darin geht er detailliert auf George Washington oder auch Benjamin Franklin ein, bei dem derselbe Verdacht auf Agententätigkeit für die englische Krone besteht.
Desweiteren könnte man in einem viel größeren Rahmen fragen, welche Rolle der Adel bzw. Hochadel heute wirklich noch spielt. Offiziell heißt es, er sei spätestens mit Beginn des 20. Jahrhunderts „völlig irrelevant“ geworden und habe überhaupts nichts mehr zu sagen. Dass diese Behauptung nicht ganz stimmen kann, wird schon daran ersichtlich, dass die Bilderberg-Gruppe, also das „Personalbüro“ der Eliten, in dem aussichtsreiche Kandidaten mittels „informeller Gespräche“ evaluiert und im Falle einer Eignung kräftig gefördert werden (sie machen nach ihrer Teilnahme an der Konferenz erstaunlich schnell Karriere …), von einem Adeligen gegründet wurde, Prinz Bernhard zu Lippe-Biesterfeld, auch bekannt als Prinz Bernhard von den Niederlanden. Und wenn der Adel doch so unbedeutend wurde – warum saßen Königin Elizabeth II. und ihr Göttergatte Prinz Philipp dann jahrzehntelang im innersten Zirkel dieser Gruppe, im „Steering Committee“? Und wenn der Adel doch kein Sterbenswort mehr mitzureden hat, warum sind viele Hochadelige auch heute noch in wichtigen Denkfabriken aus dem institutionellen Netzwerk der Machtelite vertreten?
Da Benesch sich sehr viel ausführlicher mit Adelsforschung befasst hat als ich, lasse ich lieber ihn sprechen, nämlich in Form eines hochinteressanten Auszuges aus seinem Artikel „Der Great Reset des Hochadels in den 1800er Jahren“ (meine Hervorhebungen):
Der alte »Great Reset« in den 1800er Jahren brachte den Industriekapitalismus und die miteinander verfeindeten politischen Ideologien hervor. Der neue Great Reset im 21. Jahrhundert will unter dem Vorwand des Klimaschutzes den Industriekapitalismus stark reduzieren und dafür die verfeindeten Ideologien zusammenfügen. […] Es gab bereits in der Vergangenheit einen großen Reset, nämlich der Übergang von der Bauern-Leibeigenschaft, in der 90% der Menschen im landwirtschaftlichen Bereich als Quasi-Sklaven arbeiteten, in den Industrie-Kapitalismus und die »Aufklärung«. Diese damalige Transformation war alles andere als spontan, organisch oder chaotisch, sondern mit hoher Präzision durchgeführt durch den Hochadel mit Hilfe von geheimdienstlichen Netzwerken.
Es dauerte über 100 Jahre, bis die »Bauernbefreiung« abgeschlossen war und der Hochadel hatte alle Zeit der Welt, um direkt oder mit Strohmännern viele neue »Firmen« zu gründen. Man hatte das nötige Geld, die Wissenschaft über die Royal Society, die Geheimdienste, und man förderte gezielt die »Aufklärungsbewegung«, obwohl jene eigentlich das Ziel proklamierte, die Herrschaft des Adels zu schwächen. […] In Europa wurde im Laufe der Zeit den herrschenden Adelsfamilien klar, dass dieses altmodische System nicht ewig so weiterlaufen kann und dass Veränderungen auch gewaltige Vorteile mit sich bringen können. Die Notwendigkeit, dass 90% der Menschen in der Landwirtschaft arbeiteten, war angesichts von Kunstdünger und anderen Verbesserungen nicht mehr gegeben, während die Bedeutung von Güterproduktion und wissenschaftlicher Errungenschaften immer mehr anstieg. Die Imperien der Zukunft brauchten bessere Schiffe, Gewehre, Navigation, Kommunikationsmittel, usw.
[…]
Eine Transformation der alten Ordnung musste jedoch behutsam und langsam durchgeführt werden, um keine massiven Probleme zu riskieren. Die Bauernbefreiung in Deutschland zog sich hin über einen Zeitraum von über 100 Jahren. Der Adel sicherte sich auf vielfältige Art und Weise ab, um keine allzu großen Verluste zu verbuchen, und nutzte die Gelegenheit, sich in der neuen Wirtschaftswelt breit zu machen mit der Gründung von immer mehr Firmen. Selbstverständlich hatte der Adel gleich mehrfach den entscheidenden Vorteil gegenüber allen niederrangigen Gesellschaftsschichten: Viel Geld, die Kontrolle über die Universitäten, sowie geheimdienstliche Netzwerke, mit denen sich Eigentümerverhältnisse verschleiern ließen.
[…]
Es war überdeutlich, dass moderne Imperien neue Talente für verschiedene Wissenschaftsdisziplinen aus der gewöhnlichen Bevölkerung finden mussten, dass die wichtigsten Firmen unter (heimlicher) Kontrolle des Adels verbleiben sollten und dass der Bedarf an Fabrikarbeitern steigen wird, während der Bedarf an Bauern sinkt. Insofern waren die geistigen Strömungen der »Aufklärung« keine pure Bedrohung mehr für den Adel, sondern eine Gelegenheit. Der Adel kontrollierte ohnehin die Universitäten, an denen sich aufklärerische Figuren herumtrieben, also musste man nur sicherstellen, dass die Transformation der Gesellschaft in geordneten Bahnen verläuft. Der große Reset, weg von der Bauern-Leibeigenschaft, hin zum heimlich gesteuerten Industriekapitalismus, machte für den Hochadel Sinn. Inzwischen hat man mehr als genügend Wissenschaft und zu viele Leute. Für den Hochadel macht es inzwischen Sinn, die nächste Transformation, den nächsten großen Reset einzuleiten. WEF-Vorsitzender Klaus Schwab wurde längst mit einem kleinen Adelstitel belohnt.
Wer noch nicht unsere Arbeit kennt zu uralten, hochadeligen Geheimdienst-Netzwerken: Welfen, Wettiner und Reginare bilden einen extrem großen Cluster aus Familien wie Hessen, Mecklenburg, Hannover, Sachsen usw. Nach einer Reihe kleinerer Fürstentümer, Grafschaften und Mini-Königreichen holte man sich den britischen Thron und machte das britische Kolonialreich durch ausladende Geheimdienste und moderne Wissenschaft zur dominierenden Macht der Welt. Selbstverständlich konnte solch ein Empire nicht ein Viertel der Landmasse und Weltbevölkerung beherrschen ohne entsprechend große Geheimdienste. Da uns nicht bequemerweise ein Berg an Akten darüber zur Auswertung zur Verfügung steht, musste ich die Geschichte dahingehend rekonstruieren. In den 1800er Jahren beeinflusste der Adel die Völkische Szene auf deutschem Boden und verbreitete einen Haufen Desinformation.
[…]
Wenn also heute Adlige Einfluss ausüben auf die politisch-ideologische Sphäre, dann bin ich höchst misstrauisch. Der Thurn-und-Taxis-Clan war in Bayern sehr aktiv und nutzte dafür auch Geheimgesellschaften. Die Gräfin Gloria von Thurn und Taxis wurde nun interviewt von Jasmin Kosubek, die zuvor beim russischen Sender RT Deutsch arbeitete. Im Vorschaubild heißt es schon mal, sie »gehöre nicht zur Elite«. Sie ist zwar nicht gebürtiges Mitglied von Thurn und Taxis, sondern nur eingeheiratet, aber sie verwaltet das Gesamtvermögen der Familie. Es wurde auf über eine Milliarde geschätzt, aber die Tatsachen sind geheim. Sie sagt im Interview:
»Der Adel ist doch überhaupt nicht mehr relevant.« Der Durchschnittsbürger ist so ungebildet, dass er gerade einmal das klein wirkende britische Königshaus im Fernsehen sieht. Dass Welfen, Wettiner und Reginare seit rund 1200 Jahren anwachsen und ab König George I. bewusst das Rampenlicht verlassen wollten im Zuge einer Fake-Aufklärung, weiß praktisch niemand.
Quelle: Alexander Benesch, „Gloria von Thurn und Taxis spielt die rechte Szene“, meine Hervorhebungen.
Fast 250 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Amerikas von Großbritannien erklärte Präsident Donald Trump, er sei offen für einen kleinen Schritt zurück in die herzliche Umarmung der britischen Monarchie, nachdem ein Medienunternehmen berichtet hatte, dass König Charles III. beabsichtige, den Vereinigten Staaten den Beitritt zum Commonwealth of Nations anzubieten.
Der König bereitet sich Berichten zufolge darauf vor, das Angebot einer „assoziierten Mitgliedschaft“ in der freiwilligen Vereinigung von 56 Nationen, von denen die meisten als ehemalige britische Kolonien in die Geschichte eingegangen sind, zu erweitern. Trump scheint der Idee gegenüber aufgeschlossen zu sein.
Während er einen Artikel über das beispiellose Angebot auf seiner Plattform Truth Social veröffentlichte, schrieb Trump: „Ich liebe König Charles. Klingt gut für mich!“
Das Angebot von Charles III. wurde erstmals von der Daily Mail gemeldet und soll während des geplanten Staatsbesuchs von Trump im Vereinigten Königreich offiziell verlängert werden. Premierminister Sir Keir Starmer überreichte dem US-Präsidenten bei einem Besuch im Weißen Haus im vergangenen Monat eine handgeschriebene Einladung des Königs.
Ein Mitglied der Royal Commonwealth Society erklärte gegenüber der Mail, dass die Möglichkeit eines Beitritts Amerikas zum Commonwealth „auf höchster Ebene diskutiert wird“, da dies „ein wunderbarer Schritt wäre, der die enge Beziehung Großbritanniens zu den USA symbolisieren würde“.
„Donald Trump liebt Großbritannien und hat großen Respekt vor der königlichen Familie, daher glauben wir, dass er die Vorteile darin sehen würde. Auf eine assoziierte Mitgliedschaft könnte hoffentlich eine Vollmitgliedschaft folgen, wodurch das Commonwealth als globale Organisation noch wichtiger würde“, fügte die Person hinzu.
Ein Beitritt Amerikas zum Commonwealth, selbst als assoziiertes Mitglied, könnte für Charles eine Möglichkeit sein, die Spannungen zwischen Washington, London und Ottawa zu glätten, die aufgrund von Trumps häufig geäußertem Wunsch entstanden sind, Kanada – ein Gründungsmitglied des Commonwealth und eine der 15 Nationen, die den König noch immer als Staatsoberhaupt betrachten – zum 51. amerikanischen Bundesstaat zu machen, anstatt zu einer völlig unabhängigen Nation, wie es das Land seit der kanadischen Verfassung von 1982 ist, mit der die rechtliche Abhängigkeit des Landes vom britischen Parlament aufgehoben wurde.
Trumps Rhetorik gegenüber Amerikas nördlichem Nachbarn, mit dem es die größte unbewachte Landgrenze der Welt teilt, hat die Gemüter der Kanadier erhitzt, die Anstoß an dem nehmen, was auf einen von amerikanischen Politikern angezettelten Handelskrieg hinausläuft.
Der Präsident hat Zölle auf viele kanadische Importe verhängt und damit gedroht, die Einfuhrsteuern – die letztlich von den amerikanischen Verbrauchern gezahlt werden – noch weiter zu erhöhen. Gleichzeitig behauptet er, das Handelsdefizit der USA gegenüber Kanada stelle eine unfaire Subventionierung Ottawas durch Washington dar.
Wenn die Mitgliedschaft angeboten und angenommen wird, würde Amerika keinen Botschafter mehr an den Hof von St. James entsenden, wie es seit der Überreichung der Beglaubigungsschreiben von John Adams an König George III. im Juni 1785 der Fall war. Auch Washingtons Abgesandter in Ottawa wäre kein Botschafter mehr, ebenso wenig wie die Spitzendiplomaten, die das Vereinigte Königreich oder Kanada in die USA entsenden. Dies liegt daran, dass die Commonwealth-Nationen „Hochkommissare“ ernennen, die die Interessen der jeweils anderen in ihren jeweiligen Hauptstädten vertreten.
Der 56 Mitglieder umfassende Staatenbund hat seine Wurzeln in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Vereinigte Königreich begann, sich von seinem riesigen Kolonialreich zu trennen. Und Kanada, das derzeit unter Spannungen mit den USA leidet, war das erste Mitglied.
Die meisten, aber nicht alle, der derzeitigen Commonwealth-Mitglieder sind ehemalige britische Dominions oder Kolonien.
Das Weiße Haus reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme von The Independent.