April 28, 2025

Nichts Übersinnliches im Spiel: Warum ich Trumps „Zollhammer“ richtig vorausgesagt habe

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Es ist schon eine tragikomische Ironie: Eigentlich dürfte ich mich angesichts der erwartbaren Folgen von Trumps höchst berechenbarer – und in Teilen bereits Jahre zuvor „berechneter“ – Politik gar nicht darüber freuen, mit meinen „kruden Thesen“ und meinem „wirren Zeug“ (wie der Mainstream dazu zweifellos herunterleiern würde), leider richtig gelegen zu haben.

Denn nur vier Tage vor Trumps „Zollhammer“ veröffentlichte ich mein jüngstes Buch „Was ist Technokratie? Über den wichtigsten Begriff unserer Zeit“. Darin beschrieb ich, wie Donald Trump höchstwahrscheinlich schon in naher Zukunft über Strafzölle (!) eine Politik beschleunigen würde, die der altbekannten dialektischen Methode genügt. Mit anderen Worten: Trumps „nationalistische Alleingänge“ und sein „Populismus“ dienen als „Antithese“ zum globalistischen Modell als „These“. Aus dieser Reibung würde dann die „Synthese“ erfolgen – eine Lösung, die darauf hinauslaufen würde, das von ihm angerichtete Chaos dadurch in den Griff zu kriegen, globalistischen Institutionen wie z.B. der Welthandelsorganisation (WTO) ganz selbstverständlich mehr Aufsichts- und Kontrollbefugnisse zu übertragen. Das ist zwar noch nicht verlautbart worden, könnte aber schon sehr bald nachgeholt werden. Jedenfalls schreibe ich in meinem aktuellen Buch:

Was den schrittweisen Rückbau der Wirtschaftstätigkeit betrifft, würde man höchstwahrscheinlich – so wie in der Ukraine – bei weiteren Proxy-Kriegen eine Reihe von Sanktionen und Gegensanktionen der beteiligten Länder einsetzen, da China nach wie vor zu den wichtigsten Importeuren von Gütern in die EU gehört. Es ist außerdem der zweitwichtigste Importeur für die USA nach Mexiko. Es gäbe natürlich noch einen weiteren förmlich idealen Weg, die Ziele des „Build Back Better“ im Rahmen des Reset zu erreichen: Handelskriege mittels Zöllen, so wie Trump sie bereits angekündigt hatte. Dies entspräche voll und ganz den Plänen der Trilateralen Kommission, die bereits 1978 ein Papier mit dem Titel „Energy: Managing the Transition“ veröffentlicht hatte, in dem sie trilateralen Regierungen – zu denen auch die USA gehören – empfahl:

„[…] es ist angemessen, wenn die trilateralen Länder verschiedene Mechanismen zur Erhöhung der Preise in Betracht ziehen würden. Wir empfehlen dringendst jeder trilateralen Regierung, ihre Steuerstrukturen zu überprüfen und spezifische Energiesteuern einzuführen […] es steht außer Zweifel, dass für die internationalen Ziele in den künftigen Jahren immer mehr Geld benötigt werden wird.“

Wie Sie sehen können, war also nichts Übersinnliches im Spiel. Ich habe keine Kristallkugel, ich bin kein Hellseher. Ich lese einfach nur gerne …

… die Strategiepapiere der Denkfabriken, in deren Auftrag der technokratische Trojaner Donald J. Trump nunmal handelt. Frage am Rande: Müssen Sie eigentlich auch immer so herzlich lachen, wenn die Doofenpresse (Mainstream) den Bullshit streut, der US-Präsident sei „der mächtigste Mann der Welt“? Fun Fact: Der Herr Präsident, den man eigentlich Kermit den Frosch nennen müsste, denn er ist eine Sprechpuppe, dürfte sich ohne Genehmigung der Oberschicht, die ihn ins Weiße Haus wuppt, noch nicht mal den Arsch nach dem Kacken abwischen. Sorry.

Wie dem auch sei: So kann es ja wohl nicht weitergehen! Das ganze Chaos, dass diese Sprechpuppe im Auftrag anrichtet! Die Ordnung muss wiederhergestellt werden, und auf nationalstaatlicher Ebene geht das ja nun nicht, das haben Sie doch ganz klar gesehen! Das wird nur auf supranationaler Ebene gelingen …

Dieselbe Voraussage traf ich übrigens schon ca. drei Monate vorher in einem anderen Büchlein („Folgen Sie mir bloß nicht! – In den digitalen Menschheitsgulag. Trump-Trojaner, New Ages-Nippes, UFO-Ulk, Blockchain-Bust“). Auch dort hatte ich erklärt, warum Trump das Prädikat „Dialektisch besonders wertvoll!“ trägt.

Jedenfalls brauchte ich dieses Mal nicht lange zu warten. Ich hätte ja mit einigem gerechnet, allerdings nicht damit, dass es tatsächlich so schnell geht. Und mit einem Bekannten hatte ich – wir machen uns schon seit einigen Jahren einen Spaß daraus  – gewettet, dass die Mainstreampresse dann ganz selbstverständlich auch entsprechende Formulierungen benutzen würde wie z.B. „Trump bringt die Weltordnung ins Wanken!“, oder wie er sich „gegen den Rest der Welt“ stelle und dass durch seine Politik „die Welt nun eine andere“ sei. Zack, Wette gewonnen. Wie gesagt: Ganz ohne Metaphysik. Wenn man die richtigen Informationen hat, ist das mühelos möglich.

Schließlich war man beim inszenierten „Eklat“ im Weißen Puppenhaus zwischen Trump, Vance und Zelenskij ja schon genauso vorgegangen. Dieser „Eklat“ führte zu einer Politik, die der CFR im Januar dieses Jahres hübsch detailliert dargelegt hatte. Natürlich drücken sich Think Tanks wie der CFR oder die Trilaterale Kommission etwas vornehmer aus; sie würden nie offen schreiben: „Hört mal zu, dies und jenes haben wir jetzt mit euch vor“, sondern: „Populisten und Nationalisten wie Donald Trump sind eine 100% zufallsbasierte Bedrohung für unser Globalismusmodell!“.

In einer Forschungsarbeit mit dem Titel „Donald Trump: Narcissist, Psychopath or Representative of the People?“, die 2016 in der Zeitschrift „Psychotherapy and Politics International“ erschien (Ausgabe 14(3), S. 217-222) hieß es über den seit 2025 erneut amtierenden, 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten:

„Donald Trumps Kritiker bezeichnen ihn als Soziopathen, Psychopathen, Narzissten oder als Person mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung. Für seine Anhänger ist er ein charismatischer Vertreter des Volkes. Dieser Artikel befasst sich mit den genauen Definitionen einiger dieser Begriffe und nutzt die verfügbaren Begleitinformationen, um eine vorläufige Diagnose von Donald Trump zu erstellen. Anschließend wird untersucht, inwieweit Donald Trumps Persönlichkeitsmerkmale ein Problem darstellen könnten, sollte er Präsident werden. Obwohl Trumps Verhalten nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern auch für die Stabilität der Welt schädlich sein könnte, geht dieser Artikel der Frage nach, ob er das Hauptproblem ist oder lediglich symptomatisch für einen viel größeren, globalen Wandel hin zu einer extremeren Politik, die aktiv auf die Destabilisierung der derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Elite abzielt.

Der Autor des Artikels, Anton Ashcroft, liegt zumindest in einem Punkt absolut richtig: Ja, es handelt sich um einen „Wandel“ hin zu einer „extremen Politik“, die aktiv auf „die Destabilisierung der derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Elite abzielt“. Leider kommt er aber nicht auf die Idee, dass diese Destabilisierung sogar sehr willkommen sein könnte – im Sinne des üblichen dialektischen Vorgehens, wie es seit langer Zeit praktiziert wird.

ZDF heute, 3.4.2025: „Trumps Zoll-Liste: Warum fehlt Russland?“. Ganz einfach: Weil der CFR, wie bereits erwähnt, schon im Januar 2025 erläutert hatte, dass er sich

„konsequent für die Förderung der Multipolarität [einsetzt]. […] Thomas E. Graham sieht fünf potenzielle regionale Pole in einem multipolaren globalen Regierungssystem, das aus den USA, China, Indien, Russland und Europa besteht. Die Denkweise des CFR geht davon aus, dass die USA durch eine Außenpolitik, die darauf abzielt, China als Großmacht einzuschränken, Indien als Macht zu fördern, die Macht Russlands zu erhalten und die Macht Europas zu fördern, zur Multipolarität beitragen können.“

Kein Wunder also, dass Russland davon ausgenommen wurde. Die Strafzölle werden, wie viele Kommentatoren bereits richtig feststellten, vor allem auch China treffen, dessen Großmachtstatus etwas zurückgeschnitten werden soll, während Russlands Macht „erhalten“ werden müsse. Und all das dient der „Multipolarität“, sprich: Man will für ein Gleichgewicht zwischen Ozeanien (USA), Eurasien (EU) und Asianien (BRICS) sorgen.

Dass der „Zollhammer“ dabei vor allem die Bevölkerungen treffen und ihr Leben erstmal verteuern wird: Geschenkt. Ganz alter Hut. Schließlich sollten – siehe oben – „die trilateralen Länder über Mechanismen zur Erhöhung der Preise“ nachdenken.

Sehen Sie, liebe Leser, das ist eben der Grund, warum ich mich so schrecklich langweile. Die Rockband „Die Sterne“ textete einmal in ihrem großartigen Lied „Von allen Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten“:

„Wenn ich noch ne gute Lüge hätte, würd‘ ich mich nicht länger quäl’n.“

Und ich sehe definitiv keinen Grund mehr, mich unnötigerweise zu quälen, mir das Däumchen in den Mund zu stecken und in einer Struwwelpeter-Haltung zu verharren: Nein, ich esse meine Wirklichkeit nicht, meine Wirklichkeit ess‘ ich nicht. Sowas überlässt man Opfern, die sich weiterhin wie verstockte, lernresistente Kinder beharrlich weigern, die Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen und unbedingt diversen Desinformanten im Internet folgen wollen:

Trump ist nicht „Anti-Deep State“. Er ist Teil davon. Und somit Teil des Problems. Und nein, er ist nicht „Anti-Globalismus“ – ganz im Gegenteil. Er arbeitet ihm zu.

Ob auf der Ebene der verlogenen Multipolarität, also der seit langer Zeit geplanten Aufteilung der Welt in drei große Machtblöcke, die bereits vollzogen ist; ob auf der Ebene der bewussten Deindustrialisierung und Verteuerung der Lebenshaltungskosten für das „gemeine Volk“ und der „Transformation“ der Welt in Richtung der „Vierten Industriellen Revolution“; und natürlich auf der Ebene des „Nudgings“, der Menschheit weiszumachen, diese ganzen rein zufälligen „nationalistischen Alleingänge™“, die „die Welt ins Wanken™“ bringen und „eine neue Ordnung™“ einleiten, verlangten starke globalistische Institutionen, die für mehr Ruhe und Stabilität sorgen werden. Solche Wortmeldungen sind zwar noch nicht erschienen. Werden aber sicher bald folgen. Na schaun mer moh.

Ach ja, und zum Schluß mal wieder ein kleines Schmankerl. Der deutsche Publizist Alexander Benesch hatte diesen Nerv getroffen, als er schrieb:

Die drei Supermächte könnten jederzeit eine gemeinsame Weltregierung ausrufen, aber in diesem Falle würden die Bürger davon ausgehen, dass keine ernste Bedrohungslage mehr existiert und würden vehement mehr Freiheit und Wohlstand einfordern. Es gäbe keinerlei Vorwand mehr für reiche Eliten, für Unterdrückung, ausufernde Rüstung, Überwachung, religiöse Spannungen und Ausbeutung. Die Supermächte könnten den Kalten Krieg, den sie gerade führen, jahrzehntelang weiterlaufen lassen, bis es kaum noch einen Bürger gibt, der etwas von Freiheit versteht, oder sie führen Stellvertreterkriege oder kämpfen direkt miteinander, um die Bürger beschäftigt zu halten und in Dauerpanik zu versetzen. Durch die Verfügbarkeit von Robotern und künstlicher Intelligenz werden die meisten Bürger ohnehin nicht mehr benötigt und ein paar wenige Forscher haben inzwischen auch verblüfft festgestellt, dass die Weltbevölkerung nicht langfristig steigen, sondern in absehbarer Zeit drastisch absinken wird  (siehe „Der leere Planet“ von Bricker und Ibbitson).

Quelle: Alexander Benesch, „Die tiefsten Geheimnisse der Supermächte, Band 3: Religion“, S. 9, meine Hervorhebungen.

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