November 3, 2024

Bewusstsein und Existenz – DudeWEblog

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Quelle: Bewusstsein und Existenz | Sei herzlich Willkommen beim Dude

Durch die DWB-Redaktion lizensierte Neupublikation exklusiv für https://axelkra.us/

Bewusstsein ist für mich das ewiglich seiende, ja das Leben Selbst. Ein völlig losgelöster Zustand der Unabhängigkeit, Unbedingtheit, Materielosigkeit, Raumlosigkeit und Zeitlosigkeit, der durch nichts tangiert wird – also mit die vollumfängliche Perfektion und höchste Freiheit, die es überhaupt geben kann; welche das göttliche Individuum (die Seele) an sich darstellt.

Existenz ist im Gegensatz dazu immer der Vergänglichkeit unterworfen. Ein gebundener Zustand in verschiedenen Graden der Abhängigkeit und Bedingtheit von den materiellen Erscheinungen in der Raumzeit, der niemals der völligen Perfektion und Freiheit entsprechen kann.

Im Zusammenhang zum Nichts als imaginärem, gedanklichem Abstraktum hat Kayla dazu gestern einige bemerkenswerte Anregungen eingestreut, die meines Erachtens eine vertieftere Betrachtung verdient hat, weshalb ich mir erlaube, sie hier im folgenden erneut hervorzuheben:

Vielleicht sollte man dazu erst mal festzustellen versuchen, was Ewigkeit ist und ob sie zwangsläufig Bewegungslosigkeit bedeuten muss? Wenn sich darin etwas bewegt, was könnte das sein? Was wir als Ewigkeit bezeichnen ist wahrscheinlich unsere eigene Bewegungslosigkeit, welche wir fürchten. Wir wissen, dass im entstandenen Universum permanent Bewegung und Wandel ist. Im Zustand eigener Bewegungslosigkeit ziehen permanent Bewegung und Wandel an uns vorbei, oder anders, wir befinden uns unversehens darin, ohne uns weder geistig noch physisch selbst zu bewegen, das nennen wir Ewigkeit, Stillstand. In diesem Stillstand ist keine Ich-Selbst-Wahrnehmung und wir nehmen nichts wahr, außer unseren Stillstand, welcher ein ewiges Nichts ist. Was bedeuten kann, dass jedes Abstrahieren eines Ichs aus der Bewegung in Raum und Zeit sich als Nichts fühlt, nicht fühlt nein, es fühlt nicht, es denkt nicht, es ist Nichts. Aber dieses Nichts kann sich nicht erkennen und auch nicht, dass es eine Illusion sein muss.

Zunächst unterscheide ich hier persönlich zwischen Ich und Selbst. Das (falsche) Ich ist quasi das in die Existenz hervorgegangene göttliche Selbst, das durch dieses Hervorgehen alsomit zum ‚Ego‘ wird, welches glaubt, Nichts zu sein, wenn es in den Zustand von Bewegungslosigkeit kommt, während das (wahre) Selbst das hintergründige, ewige Bewusstsein (die Seele) darstellt, und somit alles ist, sich dessen auch immerfort bewusst seiend. Die Individualität des Lebens in Ewigkeit an sich.

Mit ‚Bewegungslosigkeit‘ ist der Zustand der Ewigkeit mE. sehr trefflich zu beschreiben, denn etwas, was jenseits von einem linearen Zeitablauf liegt, kann sich gar nicht bewegen. Es braucht im mindesten Raum und Zeit, um überhaupt in den Zustand von Bewegung kommen zu können.

Ohne einen Bewegung überhaupt erst ermöglichenden Raum kann es auch keine Bewegung geben, weil Bewegung nur in irgend einem räumlichen Hintergrund möglich ist. Oder wie sollte sich etwas bewegen können, das immerfort gleichzeitig überall und nirgends ist?

Die Zeit braucht es genauso zur Bewegung.

Wiki beschreibt die Zeit als…

Abfolge von Ereignissen

…und das deutsche Wörterbuch ‚thefreedictionary‘ beschreibt sie trefflich als:

Das Nacheinander von Ereignissen in bestimmten messbaren Abschnitten.

Diese messbaren Abschnitte sind also der lineare Zeitfluss. Ohne einen solchen Zeitablauf gibt es also kein vorher und nachher. Ewigkeit kennt kein vorher und nachher, denn die Ewigkeit ist immerwährend ohne Anfang und Ende bzw. diese beiden in sich vereinend.

An dieser Stelle nun Armin Risis Definition der Existenz als Vergänglichkeit der Zeit im Gegensatz zum ewigen Sein:

Alles ist ewig – auch die materielle Energie [als Energieform]! Gemäß dem göttlichen Schöpfungsplan hat die materielle Energie (sanskr. Prakriti) die Funktion, vergängliche Formen hervorzubringen. Die Materie ist ewig und bringt in einer unendlichen Abfolge (= Zeit, sanskr. Kala) vergängliche Formen hervor: die materiellen Universen, die Planeten, die individuellen Körper. Wenn sich die ewige Seele (Atma) mit einer dieser vergänglichen Formen identifiziert, z. B. mit dem eigenen Körper, dann nennt die Sanskritsprache dies Maya (Illusion, wörtlich „das, was nicht ist“).

Zumal ich Kayla’s Erörterungen (wohl angesichts meines gestrigen Zustands) zunächst nicht ganz korrekt verstanden hatte, fühlte ich mich zu folgender Riposte genötigt:

Wie sollte denn etwas, was jenseits eines zeitlichen Ablaufs, jenseits der Existenz der in unendlicher Veränderung sich befindlichen, materiellen Formen in Raum liegt, also ewig bewusst ist, sich bewegen können, ausser eben durch den Eintritt in den Quantencomputer der materiellen Welt?

Wenn ein Zustand absolut perfekt ist, und dieser Zustand verändert wird, ist er nicht mehr perfekt!

Solange man im Quantencomputer existiert, ist man zwangsläufig Bewegung unterworfen, allein schon durch das altern.

Wo Bewusstsein in absoluter Perfektion ewiglich glückselig ist, kann kein Nichts sein, denn da ist alles, und zwar bewusst – eben Bewusst Sein!

Nichts ist nur da, wo Bewusstsein fehlt.

Wäre Bewusstsein also tatsächlich Nichtsein, wäre es nicht, und könnte seinen Seinszustand auch nicht mehr wahrnehmen, weil es auch nicht bewusst sein könnte, womit auch die Grundlage für eine etwaige Existenz bereits entzogen wäre.

Daraufhin präzisierte Kayla, wie es genau gemeint war:

Wo nur noch das Unbewusste ist, wird nichts von Bewusstsein gewusst. Wenn z.B. Jemand im Koma liegt weiß er nichts um sich und schon gar nichts von Bewusstsein. Eigentlich wollte ich das mit meinem Beitrag ausdrücken. Bewusstsein existiert nur dort, wo sich etwas, ein Wesen seiner selbst bewusst ist. Um sich weiß.

Der Schlusssatz (fett) bringt es trefflich auf den Punkt, wobei ich eben nicht von existieren, sondern von sein spreche in diesem Zusammenhang, weshalb man an dieser Stelle mE. jedoch nun klar unterscheiden muss zwischen (Bewusst)Sein und Existenz.

Bei Wiki wird Bewusstsein (mE. sträflich falsch) folgendermassen definiert:

Bewusstsein (lat. conscientia „Mitwissen“ und agr. συνείδησις syneidesis „Miterscheinung“, „Mitbild“, „Mitwissen“, συναίσθησις Mitwahrnehmung, Mitempfindung und φρόνησις von φρονεῖν bei Sinnen sein, denken) ist im weitesten Sinne die erlebbare Existenz mentaler Zustände und Prozesse. Eine allgemein gültige Definition des Begriffes ist aufgrund seines unterschiedlichen Gebrauchs mit verschiedenen Bedeutungen schwer möglich.

Hierbei wird, wie eingangs angemerkt, klar, dass meine persönliche Definition von Bewusstsein massgeblich von der gängigen Definition abweicht. „Mitwahrnehmung“ trifft aber genau den Kern. Das relative Individuum, die göttliche Seele eines Wesens nimmt das Allseiende des absoluten Individuums (die Quelle allen Seins und Lebens), und das ewig seiende aller sich in unendlicher Zahl im Absoluten befindlichen, relativen Individuen gleichzeitig mit wahr; ist also mit bewusst in diesem ewigen Seinszustand, gleichzeitig all-ein (mit allem/n Eins) und individuell einzigartig.

Um etwas wahrnehmen zu können, braucht es mE. grundsätzlich keine Bewegung. Die Wahrnehmungsfähigkeit ist auch im ewigen Bewusstseinszustand gegeben.

Es ist also die vollumfängliche Mitwahrnehmung des ewigen Seins und Lebens an sich; das um sich Selbst und das Absolute bewusste, göttliche Individuum. Ein Wesen kann sich selbst also auch noch immer bewusst sein, wenn es im Zustand des Komas liegt. Die vielen Berichte zu Nahtoderfahrungen stützen jedenfalls diese These.

Die Existenz ist im Gegensatz zum Bewusstsein jedoch nicht ewig, denn das Bewusstsein ist unabhängig von der unendlich vergänglichen, materiellen Schöpfung immerseiend, während das Existieren erst durch den Eintritt in den Quantencomputer ermöglicht wird.

An dieser Stelle ist Wiki nun überhaupt nicht mehr zu gebrauchen, zumal die Definition mit ‚Bestehen‘, ‚Dasein‘ eben genau nicht auf die Existenz zutrifft, sondern auf das Sein.

Das Wort ‚Existenz‘ kommt vom lateinischen Verb „existere“, was soviel heisst wie: entstehen, erscheinen, heraustreten, hervorgehen als, hervortreten.

Das ewige bewusste Sein des Individuums befindet sich meiner Definition nach eben jenseits eines entstandenen, erschienenen, heraus- bzw. hervor-getretenen, hervorgegangenen, jenseits also von Existenz, auch wenn das Sein die Grundlage für jede Existenz liefert, und Existenz ohne zugrundeliegendes Sein schon per se gar nicht möglich ist.

Hegel definiert Existenz folgendermassen:

„Die Bewegung der Sache, durch ihre Bedingungen einerseits und andererseits durch ihren Grund gesetzt zu werden, ist nur das Verschwinden des Scheins der Vermittlung. Das Gesetztwerden der Sache ist hiermit ein Hervortreten, das einfache Sich-Herausstellen in die Existenz, reine Bewegung der Sache zu sich selbst.

Hegel präzisiert:

Wenn alle Bedingungen einer Sache vorhanden sind, so tritt sie in die Existenz. Die Sache ist, ehe sie existiert; und zwar ist sie erstens als Wesen oder als Unbedingtes; zweitens hat sie Dasein oder ist bestimmt, und dies auf die betrachtete gedoppelte Weise: einerseits in ihren Bedingungen, andererseits in ihrem Grunde.“
[…]
„Diese durch Grund und Bedingung vermittelte und durch das Aufheben der Vermittlung mit sich identische Unmittelbarkeit ist die Existenz.“

[…]
„Erscheinung“ ist also „wesentliches Sein“, als dasjenige, zu dem sich das [seiende] Wesen macht.“
[…]
„So ist die Existenz drittens wesentliches Verhältnis; das Erscheinende zeigt das Wesentliche [im Quantencomputer gespiegelt], und dieses ist in seiner Erscheinung.“
[…]
„Die zur Unmittelbarkeit fortgegangene Wesenheit ist zunächst Existenz und Existierendes oder Ding, – als ununterschiedene Einheit des Wesens mit seiner Unmittelbarkeit. Das Ding enthält zwar die Reflexion, aber ihre Negativität ist in seiner Unmittelbarkeit zunächst erloschen; allein weil sein Grund wesentlich die Reflexion ist, hebt sich seine Unmittelbarkeit auf; es macht sich zu einem Gesetztsein.

So ist es zweitens Erscheinung. Die Erscheinung ist das, was das Ding an sich ist, oder seine Wahrheit. Diese nur gesetzte, in das Anderssein reflektierte Existenz ist aber ebenso das Hinausgehen über sich in ihrer Unendlichkeit; der Welt der Erscheinung stellt sich die in sich reflektierte, an sich seiende Welt gegenüber.

Aber das erscheinende und das wesentliche Sein stehen schlechthin in Beziehung aufeinander. So ist die Existenz drittens wesentliches Verhältnis; das Erscheinende zeigt das Wesentliche, und dieses ist in seiner Erscheinung. – Das Verhältnis ist die noch unvollkommene Vereinigung der Reflexion in das Andersein und der Reflexion-in-sich; die vollkommene Durchdringung beider ist die Wirklichkeit.“
[…]
„Existenz“ ist also eine Unmittelbarkeit, die im Hervorgehen (des Seins aus dem Wesen [Dudes Definition: „Bewusstes, göttliches Individuum in Ewigkeit“]) eben dieses Hervorgehen selbst aufhebt.
[…]
„Das Wesen ist als Existenz aus seinem Grunde heraufgetreten, der selbst in sie [gespiegelt] übergegangen ist.“

(Quelle: Müller Science)

Dieses bewegungslose bzw. unbewegte Bewusstsein (Seele) jenseits der Existenz ist also immerwährend gleich perfekt, unabhängig davon, ob sich ein Wesen durch den Eintritt in die einem Zeitablauf unterworfene, materielle Welt temporär scheinbar bzw. illusionär in Bewegung befindet.

In diesem ursächlichen (stillstehenden) Bewusstseinszustand der Glückseligkeit in Ewigkeit kann man mE. sich Selbst als individuellen Teil in der individuellen Ganzheit völlig befreit (mit)wahrnehmen, auch (ja, sogar erst recht) ohne dass man dazu in vergänglicher Bewegung des materiellen Raumes existieren müsste. Somit braucht man sich vor diesem Zustand auch keineswegs zu fürchten, weil dieser Zustand – im Gegensatz zur illusionären Erscheinung in der unendlichen Vergänglichkeit des Quantencomputers; die Illusion – eben ALLES IST; die wahrhaftige Wirklichkeit.

Keine Form, kein Raum, keine Zeit, kein Körper, keinen Geistkörper, keinen Emotionalkörper, kein Denken (das ja nur durch Bewegung des Geistes überhaupt möglich ist) – ‘nur’ Bewusst Seiend in Glückseligkeit.

Das Wesen dieses ewigen Bewusstseinszustands ist jedoch aus der Perspektive des Quantencomputers heraus ohnehin nicht wirklich vorstellbar. Der Mensch ist dazu mE. schlicht und einfach zu beschränkt.

Wenn eine Wesenheit sich nun entscheidet, in die Existenz hervorzutreten, tritt sie im multidimensionalen Quantencomputer hervor.

Dieses Hervortreten ist aber meiner Ansicht nach grundsätzlich nicht notwendig, weshalb ich auch den Artikel zum ‚langen Weg nach Hause‘ verfasst habe, wo ich das ‚Zuhause‘ als das jenseitige, bewusste Sein des göttlichen Individuums definiere.

Damit hab ich zu diesem Thema alles Wesentliche gesagt, und freue mich also schon auf angeregte Diskussionen, die ich zwar sehr aufmerksam verfolgen, jedoch – zumindest vorerst – nicht weiter daran teilnehmen werde.


Anmerkung: Alles was sich innerhalb der Zitate [in eckiger Klammer] befindet, ist von mir.

Ps. @Kayla: Ich hoffe das geht für Dich in Ordnung, dass ich daraus gleich einen eigenen Artikel kreiert habe. Danke Dir an dieser Stelle herzlichst zur Inspiration!


Nachtrag vom 1. Juli 2014

Michael Talbot war ein amerikanischer Autor, der sich mit den Parallelen zwischen Mystik und Quantenphysik beschäftigt hat. Dabei versuchte er vor allem den Menschen das holographischen Realitätsmodell näherzubringen, das vom Physiker David Bohm und vom Neurophysiologen Karl Pribram entwickelt wurde. Michael hatte als Kind selbst einige paranormale Erfahrungen und hat in der Betrachtungsweise der Welt als Hologramm ein Erklärungsmodell gefunden, durch das sich auch solche Erfahrungen erklären lassen. Ein interessantes Interview geführt von Psychologe Dr. Jeffrey Mishlove.

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