Juni 13, 2025

Drohender Krieg zwischen dem Iran und den USA/Israel: Von langer Hand geplant

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Ich halte es wieder kurz, da ich mich in der Vergangenheit gerade zu diesem Thema zur Genüge ausgelassen habe. Stattdessen präsentiere ich einen Auszug aus dem Protokoll einer US-Senatsanhörung vom 1. Februar 2007, bei der Zibgniew Brzezinski (1928 – 2017), nationaler Sicherheitsberater mehrerer US-Präsidenten und globalistischer Meisterstratege, Folgendes sagte (meine Hervorhebungen):

„Sollten die Vereinigten Staaten fortfahren, sich auf ein langwieriges Engagement im Irak einzulassen, wäre die Endstation dieser Talfahrt ein Konflikt mit dem Iran und mit einem großen Teil der islamischen Welt.

Ein plausibles Szenario für eine militärische Auseinandersetzung mit dem Iran beinhaltet ein Versagen im Irak und ein Verfehlen der dortigen Ziele, gefolgt von Anschuldigungen, der Iran sei für dieses Scheitern verantwortlich; dann von irgendeiner Provokation im Irak oder einem Terrorangriff in den USA, den man dem Iran in die Schuhe schieben wird, kulminierend in einer »defensiven« US-Militäraktion gegen den Iran, durch die ein einsames Amerika in einem sich ausweitenden und vertiefenden Morast versinken würde, der sich schlußendlich durch den Irak, Iran, Afghanistan und Pakistan ziehen wird.

Ein mystisches historisches Narrativ zur Rechtfertigung eines solchen langwierigen und potentiell ausgedehnten Krieges wird bereits formuliert. Ursprünglich gerechtfertigt durch Falschbehauptungen über die Existenz von WMDs [Weapons of Mass Destruction, Massenvernichtungswaffen, meine Anmerkung] wird der Krieg nun umdefiniert zu dem »entschlossenen ideologischen Kampf« unserer Zeit schlechthin, der an die Zusammenstöße mit dem Nazismus und Stalinismus erinnere.

In diesem Kontext werden der islamistische Extremismus und al-Qaida als Entsprechung zur Bedrohung durch Nazi-Deutschland und dann die Sowjetunion präsentiert, 9/11 als Entsprechung zum Angriff auf Pearl Harbor, der Amerikas Eintritt in den Zweiten Weltkrieg herbeiführte.

Dieses simplizistische und demagogische Narrativ übersieht die Tatsache, daß der Nazismus auf der militärischen Stärke des industriell am weitesten fortgeschrittenen europäischen Staates basierte und der Stalinismus fähig war, nicht nur die Ressourcen der siegreichen und militärisch mächtigen Sowjetunion zu mobilisieren, sondern auch weltweite Anziehungskraft über die marxistische Doktrin ausübte. Im Gegensatz dazu akzeptieren die meisten Muslime den islamischen Fundamentalismus nicht; al-Qaida ist eine isolierte fundamentalistisch-islamistische Irrung; die meisten Iraker sind wütend über die amerikanische Besetzung des Irak, die den irakischen Staat zerstörte; während der Iran – auch wenn er regional einflußreicher wird, selber politisch geteilt sowie ökonomisch und militärisch schwach ist.

Zu argumentieren, Amerika befände sich in der Region bereits im Krieg mit einer größeren islamischen Bedrohung, deren Epizentrum der Iran sei, läuft darauf hinaus, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung zu verbreiten.

Sie können das Protokoll hier nachlesen.

Einige der von Brezinski beschriebenen Schritte dieser Langzeit-Strategie haben sich seitdem geändert; das letztendliche Ziel aber, also eine „Auseinandersetzung mit dem Iran“, hat, wie es scheint, nach wie vor oberste Priorität.

Mir sind ferner die zahlreichen Theorien bewusst, die seit vielen Jahren im Internet kursieren und denen zufolge dieser Konflikt – ein „Armageddon“ zwischen dem Westen und der islamischen Welt, ein „finaler sozialer Kataklysmus“ – auch religiöse und okkultistische Hintergründe haben soll. Darauf werde ich nicht eingehen, weil es sich oftmals um bloße Vermutungen und zuweilen schlicht wüste Spekulationen handelt.

Ich halte mich lieber an gesicherte Informationen – und das Protokoll der US-Senatsanhörung ist echt. Ich finde die Genauigkeit (mit kleineren Abweichungen) der Beschreibung Brzezinskis bemerkenswert – und das bereits 2007!

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