Von „hirnverändernden Biowaffen“ bis hin zur DNA-Überwachung: Experten bereiten sich bereits auf die nächste biologische Bedrohung vor – Study Finds
Eines der beunruhigendsten Themen, die die Forscher auflisten, ist die unmittelbare Besorgnis über die Verwendung von DNA in der staatlichen Überwachung.
„COVID-19 ist nur der Anfang einer nicht enden wollenden Reihe von Biotyrannei-Ereignissen, die die Bürger der Welt in völlige Unterwerfung und Untertänigkeit prügeln werden. Die Bedrohungen selbst sind nicht so sehr das Problem, sondern die Reaktion auf sie. Technokraten widmen sich der ‚Wissenschaft des Social Engineering‘.“ ⁃ Patrick M. Wood, „Technocracy News“
CAMBRIDGE, Vereinigtes Königreich – Seit mehr als einem Jahr steht die COVID-19-Pandemie im Fokus der Weltöffentlichkeit. Mit über 100 Millionen bestätigten Fällen weltweit und mehr als zwei Millionen Toten durch das Virus ist es schwer vorstellbar, wie es noch schlimmer werden könnte. Trotzdem bereitet sich ein Expertenteam bereits auf die nächste globale Krise vor und warnt, dass einige der Möglichkeiten noch verheerender sein könnten als die aktuelle Pandemie.
Im Sommer 2019 machte sich ein internationales Forscherteam auf den Weg, um die wichtigsten Fragen zur biologischen Sicherheit des Vereinigten Königreichs aufzulisten. Mit Hilfe des „Centre for Existential Risk“ (CSER) an der Universität Cambridge und des BioRISC-Projekts am St. Catharine’s College legten 41 Wissenschaftler, Industrie- und Regierungsvertreter 450 Fragen zu einer möglichen biologischen Krise fest.
Nach der Abstimmung und dem Ranking all dieser Bedenken ergab sich eine Liste mit 80 der dringendsten Fragen. Obwohl diese Liste bereits Monate vor COVID-19 erstellt wurde, sagt der leitende Forscher Dr. Luke Kemp, dass diese Liste wichtige Bedenken enthält, die sich um die Bedrohung durch Krankheiten drehen. Einige der Bedenken konzentrierten sich darauf, welche Rolle das Klima bei einer möglichen Pandemie spielen wird, während andere die Nutzung sozialer Medien zum Aufspüren neu auftretender Viren in Frage stellten.
Kommt eine biologische Bedrohung, die schlimmer ist als das Coronavirus?
Einige der 80 Bedenken blicken auf eine noch unheimlichere Möglichkeit am Horizont. Da DNA-Tests immer mehr in Mode kommen, sowohl für Regierungen als auch für normale Menschen, warnen Forscher, dass Bedrohungen durch „human-engineered agents“ eine große Gefahr für die ganze Welt darstellen.
„Wir könnten nicht nur Mikroben begegnen, sondern allem von gehirnverändernden Biowaffen über Massenüberwachung durch DNA-Datenbanken bis hin zu kohlenstoffarmer Kleidung, die von Mikroorganismen produziert wird“, sagt Dr. Kemp in einer Universitätsmitteilung.
„Während viele davon im Bereich der Science-Fiction zu liegen scheinen, könnten sich solche fortschrittlichen Fähigkeiten als noch einschneidender erweisen, im Guten wie im Schlechten, als die aktuelle Pandemie.“
Waffentaugliche DNA
Diese Studie ist eigentlich aus einem früheren „Horizon Scan“ von Kemp und einigen der gleichen Forscher hervorgegangen, der sich mit der Zukunft des Bioengineering befasste.
Dieser Bericht, der im Sommer 2020 veröffentlicht wurde, listete die 20 drängendsten Fragen im Bereich der Bio-Forschung auf. Die Studienautoren trennten die Liste auch von den unmittelbarsten Anliegen (die wahrscheinlich innerhalb von fünf Jahren auftreten werden), über Themen, die fünf bis zehn Jahre entfernt sind, bis hin zu solchen, die mehr als ein Jahrzehnt davon entfernt sind, Realität zu werden. Obwohl einige der Themen für die Menschheit von Nutzen sein könnten, merkt Kemp an, dass die Liste von „vielversprechend bis versteinernd“ reicht.
Eines der beunruhigendsten Themen, das auf beiden Listen auftaucht, ist die unmittelbare Sorge um die Verwendung von DNA in der staatlichen Überwachung.
„China hat bereits Blutproben verwendet, um die muslimische uigurische Bevölkerung ins Visier zu nehmen. Kommerzielle DNA-Datenbanken sind populär geworden und könnten die nächste Grenze des ‚Überwachungskapitalismus‘ oder der staatlichen Überwachung werden“, berichtet Kemp.
„Die Möglichkeit, genetische Datenbanken für die Massenüberwachung zu nutzen, wird in den kommenden Jahren nur zunehmen, insbesondere mit dem Aufkommen neuer Tracking- und Überwachungsmethoden, Befugnisse und Apps während der COVID-19-Reaktion.“
Ebenfalls ganz oben auf der Liste der zukünftigen Bedrohungen steht die böswillige Nutzung der Neurochemie. Die Experten argumentieren, dass Fortschritte in der Neurowissenschaft und im Bioengineering nicht nur hilfreiche Medikamente, sondern auch Waffen hervorbringen werden.
„Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die Strafverfolgungsbehörden Drogen einsetzen, um Menschenmengen zu beschwichtigen und zu kontrollieren, was die Verheißung gewaltfreier Protestbewegungen gegen das Klima und für soziale Gerechtigkeit erheblich schmälert“, fügt der leitende Forscher hinzu. „Regulierung ist sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene entscheidend. Wir müssen sicherstellen, dass neue Erkenntnisse über das menschliche Gehirn nicht als Waffe für die Armee oder die Polizei eingesetzt werden.“
In der Zukunft wird es einige positive Durchbrüche geben
Während die Studie ein düsteres Bild für die kommenden Jahre zeichnet, glauben die Forscher, dass die Biotechnologie auch viele positive Innovationen hervorbringen wird. Dazu gehören neue Wege im Kampf gegen den Klimawandel, wie die Produktion von kohlenstoffarmen Kunststoffen, Kleidung und Bauwerken mit erneuerbaren Mikroorganismen.
„Metabolic Engineering“ könnte die Schaffung von Pflanzen und Bakterien ermöglichen, die effizient Massen von Treibhausgasen abbauen. Solche industriellen Ergebnisse sind weit entfernt, aber plausibel, vor allem, wenn Maßnahmen wie Kohlenstoffpreise ausgeweitet werden“, schließt Kemp.
„Die Welt, nicht nur Großbritannien, braucht einen durchdachten, transparenten und evidenzbasierten Weg, um aufkommende Probleme in der Biosicherheit und Biotechnik zu identifizieren. Ob es sich um eine neue Grippepandemie, neue Biowaffen oder neue Wege zur Kohlenstoffbindung handelt – vorgewarnt ist gewappnet.“
Die Ergebnisse erscheinen in der Zeitschrift PLOS ONE.