Dezember 3, 2024

„Wer ist der größere Tor? Der Tor oder der, der ihm folgt?“ – Kurzkommentar zur US-„Wahl“

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Die mit Abstand erfolgreichste psychologische Operation jeder herrschenden Elite besteht darin, den Leuten einzureden, sie müßten all ihre Hoffnungen und Erwartungen in einen einzelnen Anführer setzen. Der mache das dann schon für sie, würde alles ändern und „besser“ machen. Der älteste Trick überhaupt.

Die PsyOp namens „QAnon“, die ihre Jünger – welche Überraschung – natürlich vollauf enttäuschte, ging nach demselben Muster vor: „Vertraut dem Plan!“. Welchem? Wurde nie gesagt. Irgendein „geheimes Team“ um Donald Trump, der seit Jahrzehnten mit den Eliten aufs Engste verbandelt ist, würde gegen den „Deep State“ kämpfen, versetze „die Eliten in Panik“ und läute eine „Zeitenwende“ ein. Ist nicht passiert.

Liest man sich das Manifest des „Project 2025“ durch, könnte auf den ersten Seiten tatsächlich Hoffnung aufkommen. Ich befürchte, dass genau darin der Trick besteht. Was mich betrifft, gehe ich wie immer nach der Devise vor: Ich glaube es erst dann, wenn ich es sehe. Die Versprechungen des „Team Trump“ sind sehr vollmundig; abzuwarten bleibt, wieviel davon überhaupt umgesetzt wird.

Diese Haltung jedenfalls – einzelnen Führern zu folgen – geht auf die Dressur der Menschen – und es ist eine regelrechte Dressur, eine Konditionierung – durch das Schul- bzw. Erziehungssystem zurück, das auf Hegelianismus/der Hegel’schen Staatsphilosophie basiert. Der amerikanische Historiker Antony C. Sutton beschrieb es sehr treffsicher:

„Für Hegel und Hegelianer ist der Staat Gott auf Erden: ‚Der Marsch Gottes durch die Geschichte ist die Ursache der Existenz von Staaten, ihr Fundament ist die Macht der Vernunft, die sich selbst als Wille verwirklicht. Jeder Staat, welche Form er auch immer haben mag, partizipiert an der göttlichen Existenz. Der Staat ist kein menschliches Kunstwerk, nur die Vernunft konnte ihn hervorbringen.‘ (Grundlagen der Philosophie des Rechts).“

Nun der entscheidende Punkt:

„Für Hegel ist das Individuum nichts, es hat keine Rechte, Moral besteht allein darin, einem Führer zu folgen.

Im Wesentlichen handelt es sich um einen Massenformierungs- und Gefolgschaftskult.

Das ist der Grund, warum ich jeder Aufforderung, ich solle einfach irgendwelchen Anführern folgen und darauf vertrauen, dass dadurch alles besser würde, zutiefst mißtraue. Ich empfinde größtes Unbehagen bei dem Gedanken, wie ein Pudel irgendwelchen Leuten hinterherzutrotten im bloßen Glauben daran, dadurch sei ich – ein weiterer wichtiger Punkt – von meiner Eigenverantwortung entlastet und brauche mich ansonsten um nichts mehr zu kümmern, denn das übernehmen ja „die Guten“ für mich.

Auch das hatte Sutton sehr schön beschrieben:

„Was diese revisionistische Geschichte uns wirklich lehrt ist, daß unsere Bereitwilligkeit als einzelne Bürger, politische Macht an eine Elite abzugeben, die Welt von 1820 bis 1975 etwa zweihundert Millionen Menschenleben gekostet hat. […] Es wird kein Ende nehmen, solange wir nicht nach dem einen einfachen Axiom handeln: daß das Machtsystem nur so lange besteht, wie Einzelne das wollen, und daß es nur so lange besteht, wie Einzelne den Versuch unternehmen, etwas umsonst zu bekommen. Der Tag, an dem eine Mehrheit von Einzelpersonen erklärt, sie wolle nichts von der Regierung beziehungsweise danach handelt; an dem sie erklärt, sie werde sich um ihr eigenes Wohl und ihre Interessen selbst kümmern – an diesem Tag sind die Machteliten zu ihrem Schicksal verurteilt.“

So ist es.

Warum solche kollektivistischen Massenformierungs- und Gefolgschaftskulte „satanisch“, sprich „anti-christlich“ (anti-chrestlich) sind, hatte ich hier beschrieben:

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