WHO und EU kündigen Partnerschaft zur Schaffung eines „globalen Systems“ von digitalen Impfpässen an – Andreas Wailzer
Das digitale System „wird dazu beitragen, die globale Mobilität zu erleichtern und die Bürger in der ganzen Welt vor aktuellen und künftigen Gesundheitsbedrohungen, einschließlich Pandemien, zu schützen“, so die WHO.
Quelle: WHO, EU announce partnership creating ‚global system‘ of digital vaccine passports – LifeSite
Anmerkung meinerseits: Lesen Sie dazu bitte auch die vierteilige Artikelreihe „Die globale Perspektive auf Impfpässe“:
- Die globale Perspektive auf Impfpässe und wo das alles hinführt
- Die globale Perspektive auf Impfpässe, Teil 2: Wie sich Ihre digitale Identität auf die Blockchainverlagert, um die volle Kontrolle über den Menschen zu erhalten
- Die globale Perspektive auf Impfpässe, Teil 3: Die wichtigsten Akteure der Verknüpfung Ihrer digitalen Identität mit der Blockchain
- Die globale Perspektive auf Impfpässe, Teil 4: BLOCKCHAINED
GENF (LifeSiteNews) – Die Weltgesundheitsorganisation und die Europäische Union haben am 5. Juni auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Genf ihre Zusammenarbeit bei globalen digitalen Impfpässen angekündigt.
„Im Juni 2023 wird die WHO das System der Europäischen Union (EU) für die digitale COVID-19-Zertifizierung aufgreifen, um ein globales System zu schaffen, das dazu beitragen wird, die globale Mobilität zu erleichtern und die Bürger auf der ganzen Welt vor aktuellen und künftigen Gesundheitsbedrohungen, einschließlich Pandemien, zu schützen“, heißt es in der WHO-Pressemitteilung.
„Dies ist der erste Baustein des WHO Global Digital Health Certification Network (GDHCN), das eine breite Palette digitaler Produkte entwickeln wird, um eine bessere Gesundheit für alle zu erreichen.“
„Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wertvoll digitale Gesundheitslösungen sind, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu erleichtern“, sagte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Ghebreyesus auf der Pressekonferenz. „Auch wenn die Notfallphase der COVID-19-Pandemie nun vorbei ist, bleiben Investitionen in die digitale Infrastruktur eine wichtige Ressource für die Gesundheitssysteme und für die Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt.“
Die WHO hat erklärt, dass sie das „Digitale COVID-Zertifikat der EU“ als Modell für ein weltweites digitales Gesundheitszertifikat verwenden wird.
„Eines der Schlüsselelemente in der Arbeit der Europäischen Union zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie sind digitale COVID-19-Zertifikate. Um die Freizügigkeit innerhalb ihrer Grenzen zu erleichtern, hat die EU rasch interoperable COVID-19-Zertifikate (EU Digital COVID-19 Certificate oder EU DCC) eingeführt“, heißt es in der WHO-Pressemitteilung.
„Mit dieser Zusammenarbeit wird die WHO diesen Prozess weltweit unter ihrer eigenen Struktur erleichtern, damit die Welt von der Konvergenz der digitalen Zertifikate profitieren kann.“
Auf dem Höhepunkt der Covid-Krise sorgte das digitale COVID-Zertifikat der EU dafür, dass EU-Bürger nur dann in andere Mitgliedstaaten reisen konnten, wenn sie einen Nachweis über die Impfung, die Genesung oder einen kürzlich durchgeführten negativen COVID-Test vorlegten. In einigen EU-Ländern wie Österreich wurden Bürger, die sich weigerten, COVID-Impfungen zu nehmen, praktisch von der Gesellschaft ausgeschlossen.
„Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt für den digitalen Aktionsplan der globalen EU-Gesundheitsstrategie“, sagte die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides.
„Durch den Einsatz bewährter europäischer Verfahren tragen wir weltweit zu digitalen Gesundheitsstandards und Interoperabilität bei – zum Nutzen der Bedürftigsten. Es ist auch ein überzeugendes Beispiel dafür, wie die Abstimmung zwischen der EU und der WHO zu einer besseren Gesundheit für alle führen kann, in der EU und weltweit“, fuhr sie fort. „Als richtungsweisende und koordinierende Behörde für die internationale Gesundheitsarbeit gibt es keinen besseren Partner als die WHO, um die Arbeit, die wir in der EU begonnen haben, voranzubringen und globale digitale Gesundheitslösungen weiterzuentwickeln.“
Der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton fügte hinzu, dass „das EU-Zertifikat nicht nur ein wichtiges Instrument in unserem Kampf gegen die Pandemie war, sondern auch den internationalen Reiseverkehr und Tourismus erleichtert hat“ und dass die Erweiterung der digitalen Impfpässe durch die WHO „ein globales Instrument gegen künftige Pandemien“ sein wird.
„Der erste Baustein des globalen WHO-Systems wird im Juni 2023 in Betrieb genommen und soll in den kommenden Monaten schrittweise ausgebaut werden“, heißt es in der WHO-Pressemitteilung.
Die WHO betonte, dass sie „keinen Zugang zu den zugrundeliegenden personenbezogenen Daten haben wird, die weiterhin ausschließlich den Regierungen vorbehalten sind.“
„Diese Partnerschaft wird daran arbeiten, das WHO-System technisch weiterzuentwickeln, und zwar mit einem stufenweisen Ansatz, um zusätzliche Anwendungsfälle abzudecken, die beispielsweise die Digitalisierung der internationalen Impf- oder Prophylaxebescheinigung umfassen können“, teilte die WHO mit. „Die Ausweitung solcher digitaler Lösungen wird für eine bessere Gesundheit der Bürger auf der ganzen Welt unerlässlich sein.“
Die Zusammenarbeit zwischen der EU und der WHO zielt darauf ab, „eine maximale globale Akzeptanz und Beteiligung“ an ihrem digitalen Gesundheitszeugnis zu fördern.
„Besonderes Augenmerk wird auf gerechte Teilnahmemöglichkeiten für diejenigen gelegt, die es am nötigsten haben: Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen.“
Globale digitale Impfpässe stehen bei der WHO schon länger auf der Agenda. Im Februar 2022 beauftragte die Behörde T-Systems, ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom, mit der Entwicklung eines globalen digitalen Impfpasssystems.