„AfD-Trolle“: Warum der Vorwurf der unlauteren Einflussnahme und des „Stimmenkaufs“ nicht unberechtigt ist (mit systemischen Einschränkungen …)
Jedes Einachtelhirn sollte mittlerweile begriffen haben, daß Politik natürlich immer auch auf „Stimmenkauf“ hinausläuft. Und zwar schon deshalb, da Parteien, trivial genug, gewählt werden wollen.
- Fantastische Wahlversprechen und wo sie zu finden sind: Im gesamten politischen Spektrum – vor der Wahl.
- Eingehaltene Wahlversprechen und wo sie zu finden sind: In einer fensterlosen Bar bei stark gedimmten Licht und unerträglichem Gestank nach enttäuschten Hoffnungen – nach der Wahl. Duh. That’s what they do.
Soviel zum hinlänglich Bekannten. Das Prinzip Hoffnung, oder wie James Corbett einmal ganz vorzüglich schrieb, das „Hopium“ („Hoffnium“), zieht erstaunlicherweise immer wieder. Oder wie ich gerne sage: Gib den Leuten Hoffnium, denn Hoffnium macht Hirne dumm. Fällst immer wieder drauf rein, McFly.
Wenn nun also ein Robert Habeck den glashäuslichen Vorwurf erhebt, die AfD habe sich „Stimmen gekauft“, geht das natürlich mit Vollgas nach hinten los. Bei einem Wahlkampfauftritt in Sachsen behauptete Habeck, dass AfD und BSW sich aus dem Ausland bezahlen ließen, „Trollarmeen aufbauen“ und sich im Internet „Stimmen kaufen“. Auch der Vorwurf der „Trollarmeen“ wirkt sich auf die strukturelle Integrität der Scheiben des Polit-Glashauses natürlich fatal aus, denn Influencer im Internet aufzubauen und dafür zu bezahlen, Stimmung zu machen bzw. für eine Partei oder bestimmte politische Inhalte zu werben, kennt man zur Genüge auch von den etablierten Parteien, also dem „politischen Mainstream“. Und wie war das noch mit all den „Young Global Leaders“? All den Atlantikbrücklern, den ECFRlern, den Trilateralen, den Bilderbergern?
Was die Auslandsfinanzierung betrifft, kann ich nicht allzu viel dazu sagen, da ich dazu noch nicht ausreichend recherchiert habe. Fakt ist allerdings, daß die AfD tatsächlich eine auffallend kremlige Position bezieht. Ob und falls ja, in welchem Ausmaß politisches Kapital aus Moskau dahintersteht – was entgegen der gespielten Empörung der „AfD-Trolle“ ob solcher Anschuldigungen eine durchaus reale Möglichkeit ist – muß ich daher offen lassen und verweise stattdessen als kleine Auswahl auf die Artikel „Das Hochrisikospiel der AfD und COMPACT„, „Wer agiert amateurhafter? Die Russenspionage oder die AfD?„, „Krah (AfD) liefert dünne Ausreden und setzt auf das China-Konzept von Henry Kissinger„, „AfD: Der Grad der Infiltration entscheidet alles“ oder „Die AfD ist für die klassischen Parteien ein Werkzeug zum Wut-Management„. In dieser Auswahl von Artikeln wird Fragen nachgegangen wie z.B., ob die AfD möglicherweise bereits geheimdienstlich infiltriert wurde, ob Russland-Verbindungen vorliegen und vor allem, inwiefern die AfD überhaupt als echte Oppositionspartei ernstzunehmen ist.
Meine eigene Meinung dazu habe ich bereits kundgetan: Ich halte die AfD für eine Scheinalternative, eine Blendgranate des politischen Systems. Dies ist gewiß dem Umstand geschuldet, daß ich schon lange nicht mehr an den falschen Gott namens Staat glaube und auch nicht an die angeblichen „Heilkräfte“ von Parteipolitik. An meiner auf mittlerweile drei Jahrzehnten an Recherchen basierenden Überzeugung, daß wir in einer oligarchisch bzw. plutokratisch geführten, pseudopluralistischen Scheindemokratie leben, hat sich nichts geändert.
Doch lassen Sie uns für einen Augenblick annehmen, die AfD wäre eine seriöse, ernstzunehmende Alternative. Selbst dann hätte sie sich im Falle einer Regierungsbeteiligung z.B. um folgende schwerwiegende Probleme zu kümmern:
- Wie will sie das marode „Bildungs“-System wieder auf Vordermann bringen?
- Welche konkreten Änderungen am Geld- und Finanzsystem und der technokratischen/globalistischen Agenda schlägt sie vor, um der laufenden Umverteilung von unten nach oben entgegenzuwirken?
- Welche Position bezieht sie zur euphemistisch so genannten „Klimapolitik“, bei der es sich ebenfalls um eine Umverteilung von unten nach oben unter dem Vorwand ökologischer Wohltaten handelt sowie um den Versuch, eine „softe„, also „wissenschaftliche Diktatur“ einzuführen?
- Welche Bündnisse/Partnerschaften mit anderen Ländern will sie eingehen? Ein simplizistisches „Raus aus der NATO“ genügt natürlich nicht, da Deutschland verteidigungstechnisch auf Streichholzbeinchen steht. Welche Sicherheits- und Verteidigungskonzepte hat die Partei also?
Diese vier Fragen erfolgreich beantworten zu wollen, ist schon kompliziert genug. Bislang konnte die AfD aber – was durchaus verständlich ist – nur auf dem Gebiet der Immigrationspolitik und ihrer sozialen Folgen punkten. Nur dafür bekam sie so viel Zulauf. Das alleine genügt aber nicht.
Eine wichtige Frage wäre auch, ob die AfD sich konsequent von extremistischen Elementen in ihren Reihen trennen wird (die es dort tatsächlich gibt).
Um auf Habecks Vorwurf der „Trolle“ zurückzukommen: Es unterrascht, daß nun ausgerechnet diejenigen verlogenen Claquere, die vorgeben, „alternative Journalisten“ zu sein, sich aber stets als politische Agitatoren und Propagandisten für die AfD betätigt haben und nach wie vor betätigen – ich hatte dieses Zitierkartell bereits abgehandelt: Oliver Janich, Oliver Flesch, Jürgen Elsässer, Miro Wolfsfeld, Naomi Seibt, Stefan Magnet, um nur die bekanntesten zu nennen – Habeck der Lüge bezichtigen. Da muß ich als Augenzeuge leider einschreiten oder besser, mit dem Vorschlaghammer reinschlagen. Diese Typen scheinen ihre Mitmenschen wirklich für strunzdumm zu halten. Als wäre ihre konzertierte Dauerwerbung für die AfD nicht schon offensichtlich genug gewesen. Die Antwort lautet also ganz eindeutig: Aber ja, es gibt „AfD-Trolle“ und ja, auch diese Partei beherrscht „Nudging“ und „Stimmenkauf“ im Internet ganz hervorragend.