Ein weiteres fehlerhaftes Datenmodell vom Imperial College ist schuld am jüngsten Lockdown in Großbritannien- Whitney Webb
Die Quelle hinter die Behauptung, dass ein neuer COVID-19-Stamm in Großbritannien um 70 % übertragbarer sei – Dr. Erik Volz vom Imperial College – gibt zu, dass das Modell, auf dem diese Statistik beruht, fehlerhaft ist und dass es „zu früh ist, um zu sagen“, ob der Stamm leichter verbreitet wird.
Quelle: Another Flawed Data Model from Imperial College to Blame for Latest UK Lockdown
Am Samstag kündigte der britische Premierminister Boris Johnson kurz vor den Feiertagen extreme neue Maßnahmen aufgrund des Auftretens einer neuen COVID-19-Variante an. Laut Johnson und dem Chief Medical Officer des Vereinigten Königreichs, Chris Whitty, der ebenfalls auf der Pressekonferenz am Samstag sprach, ist der neue Stamm – mit dem Namen VUI-202012/01 – zu etwa 70 % infektiöser, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass er schwerere Krankheitsverläufe zeitigt oder tödlicher ist als frühere Stämme.
Nach Angaben der BBC basierte Johnsons Behauptung, dass die neue Variante „bis zu 70% übertragbarer“ sei, auf Informationen, die am Vortag von der „New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group“ [NERVTAG] der britischen Regierung diskutiert wurde. Doch wie die BBC feststellte, stammt diese Zahl offenbar aus einer einzigen Quelle – einer zehnminütigen Präsentation von Dr. Erik Volz von Imperial College von letztem Freitag, demselben Tag, an dem auch die NERVTAG Sitzung stattfand.
Volz – ein enger Kollege des diskreditierten Neil Ferguson – hielt die Präsentation vor „COVID-19 Genomics UK“ (COG-UK), einem Forschungskonsortium, das größtenteils von der britischen Regierung und dem „Wellcome Trust“ und insbesondere dem „Wellcome Sanger Institute“ finanziert wird. Das „Wellcome Sanger Institute“ geriet kürzlich unter Beschuss, weil es die DNA von Afrikanern „missbraucht“ hat, um einen „Gen-Chip ohne ordnungsgemäße rechtliche Vereinbarungen“ zu entwickeln. Ein demnächst erscheinender Bericht von „Unlimited Hangout“ wird die Verbindungen des „Wellcome Trust“ zur britischen Eugenik-Bewegung, zur „Bill and Melinda Gates Foundation“ und zum COVID-19-Impfstoff von Oxford-AstraZeneca detailliert darstellen. Bemerkenswerterweise wurde der von Wellcome finanzierte Wissenschaftler hinter diesem Impfstoffkandidaten, Adrian Hill, kürzlich von der „Washington Post“ mit den Worten zitiert: „Wir sind in der bizarren Lage, dass wir wollen, dass COVID bleibt, zumindest für eine Weile … Aber die Fälle gehen zurück.“ Die britische Regierung, Google und andere mächtige Interessengruppen werden vom Verkauf dieses speziellen Impfstoffkandidaten profitieren.
Laut Volz‘ jüngster Veröffentlichung hat COG-UK „zur Generierung von >40.000 SARS-CoV-2-Sequenzen aus dem Land in <6 Monaten geführt (ungefähr die Hälfte aller weltweit sequenzierten Genome zum 7. Juli)“ und „die Verwendung robuster und systematischer Probenahmen und gemeinsamer bioinformatischer und labortechnischer Ansätze sowie die Sammlung konsistenter Kern-Metadaten erleichtert, was zu einem großen, hochauflösenden Datensatz geführt hat, der in der Lage ist, Veränderungen in der Virusbiologie im Vereinigten Königreich zu untersuchen.“
In seiner Präsentation am vergangenen Freitag spielt Volz jedoch wiederholt die Qualität der COG-UK-Stichproben herunter und damit auch die Gültigkeit des Modells, das zur Rechtfertigung der 70%-Zahl verwendet wurde, was offensichtliche Fragen aufwirft, warum Boris Johnson die Zahl so prominent zitieren und sie zur Rechtfertigung drakonischer Lockdownmaßnahmen während der Ferienzeit sowie zur willkürlichen Schaffung einer neuen, noch extremeren Lockdownstufe verwenden sollte.
Beim Vergleich des neuen Stammes – den er in der Präsentation als N501Y bezeichnet – mit einem anderen Stamm namens A222V stellt Volz fest: „Wir befinden uns im Grunde noch in einem sehr frühen Stadium, wir haben im Grunde nur einen Monat Wachstum zum Vergleich, wohingegen wir A222V jetzt schon drei Monate lang beobachtet haben.“ Nach dem Hinweis auf die begrenzte Natur des Datensatzes für N501Y stellt Volz fest, dass „das Wachstum [in Fällen für den neuen Stamm] größer zu sein scheint.“ Er fügt dann schnell den Vorbehalt hinzu, dass „Trends, die man früh sieht, sich nicht immer bestätigen, man muss mehr Daten sammeln.“
Volz vergleicht dann die Übertragbarkeit von A222V und N501Y. Bezüglich des Modells, das verwendet wurde, um die Übertragbarkeit von A222V zu bestimmen, stellt Volz fest, dass „die Modellanpassung nicht besonders gut ist“, da „es viele Ausreißer am Anfang und viele Ausreißer ziemlich spät gibt.“ Er schlussfolgert, dass „wir nicht erwarten würden, dass ein logistisches Wachstumsmodell in diesem Fall unbedingt angemessen ist.“ Allerdings verwendet er dieses „nicht unbedingt geeignete“ Modell mit einer schlechten Passung, um es mit dem neuen Stamm zu vergleichen.
Doch selbst mit dem Modell für die Übertragbarkeit des neuen Stammes stellt Volz fest, dass es „zu früh ist, um zu sagen“, wie hoch die Übertragbarkeit von N501Y ist. Er gibt an, dass die vom Modell geschätzte Zahl von 70 % auf „dem aktuellen Stand unseres Wissens“ basiert, der wiederum auf Daten aus einem Monat und dessen Trends beruht, Trends, die sich laut Volz „nicht immer bestätigen“. Volz fügt dann hinzu, dass die spärlichen Datensätze, die zur Entwicklung des Transmissionsmodells für den neuen Stamm verwendet wurden, einige Probleme aufwiesen, indem er feststellte, dass „die Stichprobenfrequenz sehr verrauscht und überdispers ist.“ Später in der Präsentation stellt Volz fest, dass die von COG-UK zur Verfügung gestellten Daten „nicht zufällig und sehr verrauscht“ waren, was nicht nur die zeitlich begrenzte Datenmenge, sondern auch die Qualität dieser Daten in Frage stellt. Nachdem er die eklatanten Fehler in beiden Modellen, die er vergleicht, festgestellt hat, und dass es „zu früh ist, um etwas über N501Y zu sagen“, stellt Volz fest, dass N501Y „schneller wächst als A222V jemals gewachsen ist.“
Volz‘ Präsentation folgt auf die Veröffentlichung der vorläufigen genomischen Charakterisierung des neuen Stammes, die er zusammen mit Wendy Barclay, Professorin am Imperial College und NERVTAG-Mitglied, vorgenommen hat. Volz‘ Präsentation am vergangenen Freitag und diese vorläufige Charakterisierung, die erstmals am 19. Dezember veröffentlicht wurde, waren die wichtigsten Datenquellen, die auf dem NERVTAG-Treffen berücksichtigt wurden. Bemerkenswert ist, dass die Studie, die für die britische Regierung und die vom „Wellcome Trust“ finanzierte COG-UK geschrieben wurde, noch nicht begutachtet wurde und weder die erhöhte Übertragbarkeit noch die Zahl von 70 % erwähnt.
Fergusons Rückkehr
Volz‘ Kollege, Neil Ferguson, spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Propagierung der „Notwendigkeit“ für restriktivere Lockdowns aufgrund dieser neuen genetischen Variante. Ferguson wurde im Mai dabei erwischt, wie er die Regeln früherer Lockdowns brach, die er stark gefördert und wohl auch orchestriert hatte, um seine Geliebte zu besuchen. Er hat auch schon früher heftige Kritik auf sich gezogen, weil er in der Vergangenheit fehlerhafte Modelle erstellt hat, insbesondere seine völlig ungenauen Vorhersagen über die zu erwartende COVID-19-Todesrate, die größtenteils dazu benutzt wurden, frühere Sperren in Großbritannien zu rechtfertigen. Doch obwohl es noch gar nicht lange her ist, daß er in Ungnade fiel, bleibt Ferguson Teil von NERVTAG und nahm auch am Treffen letzten Freitag teil, um den neuen Stamm zu diskutieren. Dieses Treffen soll „eine entscheidende Rolle dabei gespielt haben, die Meinung des Premierministers zu ändern – und zu der Ankündigung vom Samstag geführt haben, dass Weihnachten für Millionen von Menschen effektiv gestrichen wurde.“
Ähnlich wie Volz‘ in seinem Vortrag hat sich die NERVTAG-Sitzung jedoch nicht autoritär auf die 70-prozentige Übertragbarkeit geeinigt. Stattdessen lehnte eine Mehrheit der Mitglieder des Gremiums jede Art von „sofortiger Aktion über die neue Mutation“ ab und wollte „weitere Beweise abwarten.“ Das Protokoll der Sitzung, wie von der „Daily Mail“ zitiert, stellte fest, dass NERVTAG nur „mäßiges Vertrauen“ hatte, dass der neue Stamm mehr übertragbar wäre und kam zum Schluss, dass es „derzeit unzureichende Daten gibt, um entscheidende Fragen über den neuen Stamm zu beantworten“, einschließlich seiner angeblichen erhöhten Übertragbarkeit. Erschwerend kam hinzu, dass der neue Stamm, wie im Sitzungsprotokoll der NERVTAG vermerkt, „schwierig zu sequenzieren sein kann“, was bedeutet, dass er im Vergleich zu anderen Stämmen nicht leicht zu identifizieren ist.
Bemerkenswerterweise erschein Ferguson – während die meisten NERVTAG Mitglieder gegen die Art von „Sofortmaßnahmen“ waren, die Johnson nach ihrem Treffen angekündigt hatte – am Tag der NERVTAG Sitzung bei der BBC und behauptete, das Vereinigte Königreich müsse in einen dritten, noch viel restriktiveren Lockdown gehen. Ferguson scheint ein wichtiges Mitglied derjenigen „lautstarken Minderheit zu sein, die glaubt, dass … wir viel häufiger in Panik geraten sollten“ und von der eine hochrangige Whitehall-Quelle in einem Gespräch mit der „Daily Mail“ in den letzten Tagen behauptete, sie „mobbe“ die britische Regierung zu extremeren Maßnahmen.
In den wenigen Tagen seit der Ankündigung der Maßnahmen wurde Ferguson zur Hauptquelle für Behauptungen, die neue Virusvariante „hätte eine höhere Neigung, Kinder zu infizieren,“ obwohl er auch feststellte, dass „wir keine Art von Kausalität haben, die das beweist, aber wir können es in den Daten sehen“. Allerdings merkt er auch an, dass „wir mehr Daten sammeln müssen“, um tatsächlich festzustellen, ob Kinder leichter durch den neuen Stamm infiziert werden. Wendy Barclay, ein weiteres NERVTAG-Mitglied und ebenfalls Professorin am Imperial College, wiederholte ebenfalls die unbewiesene Behauptung, dass die neue Variante vermehrt Kinder infiziere und stellte fest, dass „Kinder vielleicht genauso anfällig für dieses Virus sind wie Erwachsene.“ Barclays Labor am Imperial College wird von der britischen Regierung und dem „Wellcome Trust“ finanziert.
Trotz Fergusons Eingeständnis, dass es keine tatsächlichen Beweise für diese Behauptung gibt, implizierten Schlagzeilen in den britischen Mainstream-Medien wie z.B. „UK coronavirus variant may be more able to infect children – scientists“ und andere, dass die Aussage auf mehr als nur Spekulationen aus unvollständigen, voreingenommenen Datensätzen basiere. Die übertriebene Besorgnis darüber, dass Kinder angeblich anfälliger für die neue Variante seien, könnte dazu benutzt werden, eine verstärkte Impfung dieser Bevölkerungsgruppe zu rechtfertigen, die sich im Vergleich zu anderen Altersgruppen als weitgehend unempfindlich gegenüber früheren COVID-19-Stämmen erwiesen hat.
Kritiker des fragwürdigen Narrativs werden bereits als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt
Das Fehlen eines legitimen Konsenses von NERVTAG und verwandten Institutionen wie dem Imperial College über die Übertragbarkeit des neuen Stammes hat Johnsons Behauptungen, dass die lähmenden Weihnachtslockdowns notwendig seien, sowie seine Rechtfertigungen für die weiteren neuen, restriktiven Lockdownmaßnahmen geschwächt, so sehr, dass es sogar Kritik von Mainstream-Medienquellen außerhalb Großbritanniens, wie ABC News, hervorrief.
Trotz der zweifelhaften Begründung für die Lockdowns, die krass genug ist, um vom Mainstream bemerkt zu werden, überwacht die britische Regierung Berichten zufolge nun „soziale Medien auf Verschwörungstheoretiker“, nachdem die Überwachung der Reaktionen in den sozialen Medien durch die Regierung nach der Pressekonferenz am Samstag ergab, dass „viele hinsichtlich der neuen Variante unbesorgt sind“, wobei einige „skeptischer“ seien und bemerken, dass das „Zusammentreffen einer neuen Variante mit der Zulassung eines Impfstoffs ein verdächtiges Timing darstellte.“
In Medienberichten über die Überwachung der britischen Regierung wegen „Fehlinformationen“ bezüglich des neuen Stammes hieß es, dass „die Verschwörungstheorien kommen, obwohl die New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group (NERVTAG) der britischen Regierung die potenzielle Schwere der neuen Variante umreißt.“ Diese Berichte vergaßen vollständig, dass die NERVTAG-Protokolle einen Mangel an Konsens für den neuen Lockdown und an Vertrauen in die Behauptung einer erhöhten Übertragbarkeit des neuen Stammes offenbaren. Aufgrund dieser Erzählung könnten Medien wie ABC News und sogar die Mehrheit der NERVTAG-Mitglieder, die nicht das Gefühl haben, daß es genug Beweise gibt, um die Behauptungen einer höheren Übertragbarkeit des neuen Stammes zu rechtfertigen, strenggenommen als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet werden.
Das Narrativ rund um den neuen Stamm und die damit verbundenen Lockdowns liefern ein klares Beispiel dafür, wie leicht „Expertenmeinungen“ manipuliert werden können, um eine bestimmte Politik zu unterstützen, ohne dass es dafür eine legitime Begründung gibt. Der tatsächliche Konsens des NERVTAG-Treffens sowie die von den Mainstream-Medien zitierten Experten, die von denen der „lautstarken Minderheit“, vertreten durch Neil Ferguson und Wendy Barclay, abweichen, wurden in den Berichten der britischen Mainstream-Medien und der britischen Regierung selbst weitgehend ignoriert, vermutlich weil die Nennung solcher unbequemen Fakten die daraus resultierende Politik delegitimieren würde. Stattdessen werden diejenigen, die von dem eindeutig fragwürdigen Narrativ abweichen, von der britischen Regierung schnell als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt, ein Schritt, der wahrscheinlich zu einer Ausweitung des bereits erklärten Krieges Großbritanniens gegen unabhängige Berichterstattung und Beiträge in den sozialen Medien führen wird, die es wagen, das von der Regierung favorisierte Narrativ in Frage zu stellen und/oder herauszufordern.